von Bianca Borsdorff

Mit den Erdmännchen in die Höhle

Mit dem Ölbild von Gustave Courbet aus dem Jahre 1864, das den Titel „Die Grotte der Loue“ trägt, startete die Erdmännchen-Klasse ihren Besuch in der Hamburger Kunsthalle. Schon die Anfahrt mit der Bahn war für die ErstklässlerInnen ein Erlebnis. Nachdem die ersten Lunchboxen halb geleert waren, erreichte der Zug den Hamburger Hauptbahnhof. Nur ein Katzensprung ist es von hier aus bis zur benachbarten Kunsthalle. Die Eindrücke von den vielen Menschen, die entweder in Eile waren oder teilweise hier ihren Tag verbrachten, waren überwältigend. Gemeinsam schlängelten sich die Kinder in Reih‘ und Glied durch die Menschenmassen Richtung Kunsthalle. Begleitet wurden sie von ihren Klassenlehrerinnen Frau Blank und Frau Biegert sowie Angelika Asmus vom „Förderverein Alte Schule Müssen e.V.“.

Im letzten Jahr hatte Frau Asmus mit Mitgliedern des Fördervereins eine Ausstellung mit Bildern aus dem Nachlass der Müssener Künstlerin Kriemhild Nowozin organisiert. Die Familie der Künstlerin hatte diese Bilder dem Förderverein übereignet. Etliche Bilder wechselten nach der Ausstellung gegen eine Spende den Besitzer. Auf Wunsch der Künstlerin sollte der Erlös ihrer Bilder der Förderung von Kunst und Kultur im Dorf zugutekommen. Dieser Wunsch wurde nun eingelöst. Alle acht Schulklassen der Müssener Grundschule besuchten in diesem Frühjahr die Kunsthalle.

Am 2. Mai übernahm die Museumspädagogin Nina Kuttler die Führung durch das Museum. Sehr einfühlsam führte Frau Kuttler die Schülerinnen und Schüler mit allen Sinnen in das Geheimnis der Malerei ein. Noch im Ausstellungsraum erhielten die Kinder Papier und Bleistift, um damit erste Skizzen anzufertigen. Nach dem Rundgang konnten diese Skizzen dann im hauseigenen Atelier mit farbigen Stiften und einer Kratztechnik zu wahren Kunstwerken entwickelt werden.

Viel zu schnell verging dabei die Zeit, denn die Rückkehr in Müssen war für 13.00 Uhr geplant. Der Bahnhof mitten im Dorf und eine Fahrtzeit von nur 27 Minuten bis zum Hamburger Hauptbahnhof machen es möglich, dass die Schülerinnen und Schüler während der regulären Unterrichtszeit eine Stippvisite ins kulturelle Zentrum der Metropole Hamburg unternehmen konnten. Mit leeren Brotdosen, einem Kopf voller Ideen und auch ein bisschen erschöpft wanderten die Schüler Hand in Hand zurück zu ihrer Schule, wo viele bereits von den Eltern erwartet wurden.

Im Namen der gesamten Schule bedanken wir uns für die Spende, die uns diesen Besuch ermöglichte.

 

Text: Angelika Asmus, Clara Biegert

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